dogdays
»I had no choice but to hear you, You stated your case time and again, I thought about it.«
Seltsam. Was ist seltsam? »Wenn wir sagen, der Mensch wählt sich, verstehen wir darunter, jeder von uns wählt sich, doch damit wollen wir auch sagen, sich wählend wählt er alle Menschen. In der Tat gibt es für uns keine Handlung, die, den Menschen schaffend, der wir sein wollen, nicht auch zugleich ein Bild des Menschen hervorbringt, wie er unserer Ansicht nach sein soll. Wählen, dies oder das zu sein, heißt gleichzeitig den Wert dessen, was wir wählen, zu bejahen, denn wir können niemals das Schlechte wählen; was wir wählen, ist immer das Gute, und nichts kann gut für uns sein, ohne es für alle zu sein. […] So ist unsere Verantwortung viel größer, als wir vermuten können […].«
»[I] fell on the ground on that magnet, It broke a bit of its neck and you feel sorry for that, Don't worry things do fall apart, We've long stopped building things to last, I love your shirt, I love your hair, The world's having a tantrum and I don't care, We're only decoration.«
No human, no fear. Entfernt man die Intention, das Innenleben, bleibt nur noch die ornamentale Hülle übrig. Alles oder nichts. Alles, und nichts. No one is to blame, because the nothing happened. My best friend breaks my heart, so he can feel alive, burn the optimistics, so everything's alright. »Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein [oder ein Hund]; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr. Und wenn der Narr oder das Schwein anderer Ansicht sind, dann deshalb, weil sie nur die eine Seite der Angelegenheit kennen. Die andere Partei hingegen kennt beide Seiten. […]«
»Nimm, nimm, nimm von mir, Alles was du brauchst, Ich meine heute ist Black Friday, Alles raus, alles für lau, Hab jede meiner Schwächen tief, In meinem Schatten versteckt, Hab mein' Charakter und den Kaffee, Für uns beide aufgesetzt. Spiel, spiel, spiel mit mir, Ich nehm alles in Kauf, Ich bin süchtig nach deinem Atem, Deiner Stimme, deiner Haut, ja, Du pumpst jede Woche, Und mein Ego weiter auf, Ich werde stolz und betrunken laut, ja. Will allen gefallen und dir noch mehr, Nimm die Blumen und gib sie bitte, Nie mehr wieder her, Bin Nächte lang wach, Mir geht's gut, ja, ich lach, Du guckst und ich tu so, Als wenn das gar nichts mit mir macht, So viele Möglichkeiten, die laut in meinem Kopf passieren, Ich hab kein Weg, will nur küssen, will nie wieder was verlieren, Ist schon okay (hey), Ich klaue Blumen und schenk sie dir, hey (hey), Und wenn du willst dann geh mit mir, hey (hey), Oh Baby, ich, ich still bloß meine Gier, Mit dir, Ich still bloß meine Gier (ey), Ja, ich still bloß meine Gier.« »Warst du einfach die falsche, Die falsche Frau, Für ihn war's nur 'ne Freundschaft, Oder ein Spiel, Warst du naiv, hast gedacht, Ihr hättet Liebe gemacht, Als er mit dir schlief. Du bist oft allein und fühlst dich hässlich, Mit deinen kurzen Beinen in deinen langen Nächten, Weinst du einsam, verzweifelt, Daheim in ein Kissen hinein. Dann komm her, Komm her, Komm her, Und lass dich geh'n, Komm her, Komm her, Komm her, Und fühl' dich schön. Ich häng' an deinen Lippen wie Lipgloss, Ich lass dich nicht hängen, auf mich ist Verlass, Du kannst mit mir tun, was immer du magst, Dafür bin ich da. Und nimm mich, wie du mich willst, Ich trag' dich auf Händen, Und wenn du schaust les' ich dir die Träume aus den Augen, Wenn du's brauchst, Schlag ich dich wie eine Snare, ah. Drum komm her, Komm her, Komm her, Und lass dich geh'n, Komm her, Komm her, Komm her, Und fühl dich schön. Komm her, Komm her, Komm her, Und lass dich seh'n, Komm her, Komm her, Komm her, Und lass dich geh'n. Ah, siehst du's nicht? Komm sieh mich an, Willst du mich? Ich will dich schon lang, Ja.«
Ja, du bist für mich da. In deinem Haus ist die Stille so laut. Und du willst einfach nur leben.
»World is covered by our trails, Scars we cover up with paint, Watch them preach in sour lies, I would rather see this world through the eyes of a child, Through the eyes of a child. Darker times will come and go, Times you need to see her smile, And mothers' hands are warm and mild, I would rather feel this world through the skin of a child, Through the skin of a child. When a human strokes your skin, That is when you let them in, Let them in before they go, I would rather feel alive with a childlike soul, With a childlike soul.«
Es ist so wenig, wonach wir als Menschen verlangen, und es ist seltsam, überhaupt darüber schreiben zu müssen. Und sie fühlen, fühlen nichts. »Ich bin ein bisschen sehr erschöpft, Kratze mich am Hinterkopf, Sag "Wird jetzt geweint oder wird jetzt gelacht?" Haha.« Komisch. Anästhesie des Herzens, wenn Menschen sich in eine Sache verwandeln und wie sie funktionieren. Gefühllosigkeit, die Unfähigkeit, sich in die Welt eines Anderen hineinversetzen zu können. Ich schau dem Treiben zu und spiele meine eigene Rolle darin. Das erste, was auffällt, ist Veränderung. Diesmal beginnt es mit einer Frage. Wenn ich jetzt fallen würde, würdest du mich halten? Eine interessante Frage, denn sie zielt nicht aufs Nachdenken ab. Wenn jemand fällt, bleibt keine Zeit, dann entscheidet die pure Emotion. Aber das, was hier passiert, ist so verwirrend, dass es nahezu unmöglich ist, sich darüber klar zu werden, was genau hier passiert. Es passiert leise, spürbar, Schritt für Schritt. Und so kann ich nie dort sein, wo ich eigentlich bin, alles Gegenwärtige muss mir abwesend bleiben. Dabei wäre ich so gern in der Erfahrung. Würde mich gern fallen lassen. The world is such a dark place, nicht wahr? Und der Nihilismus, das, was jetzt auf mich zukommt, ist das diese kranke Welt oder bist das du?
»Oh, ich fühle, fühle nichts, Glaub mir, du willst mehr, gibst dich mir hin, Was ist schon dabei? Dann gehen wir zu weit, Sag, was ist schon dabei? Los, verlier' dich, Los, verlier' dich, Los, verlier' dich, Los, verlier' dich, Los, verlier' dich. Und wenn du endlich am Boden bist, endlich verloren bist, Dann freust du dich über nichts, Diese Welt vergisst nicht, sie verliert nicht.«
When a human strokes your skin, That is when you let them in. Und es kommt, wie es kommen muss. Ich lebe unterm Hundestern und habe nichts dazugelernt. Ich verlier den Überblick. Und während ich jetzt hier sitze, schmeck ich deine Hände noch an mir, ewige Wiederkehr, mein Herz, deine Gier. Warum du immer hier bist, dich mir jetzt auf diese Weise näherst, auf diese Frage gibt es keine Antwort. If you're gonna break my heart this is a good start. Du bist fast beleidigt, als Mensch erkannt zu werden, wärst du doch lieber Tier. So innocent. Es gibt keine Freiwilligkeiten, nur Notwendigkeiten.
»Love is not the answer to everything, Ask the big black orca in, The aquarium in Oregon, He gets bright smiles from, Children with autistic symptoms, For three meals a day of Packed sardines from tin cans«
Als Tier von menschlicher Gestalt müsste er sich nur als Tier rechtfertigen, das den Bezug zu der von Menschen bewohnten Welt, als deren Teil er geboren ist, verloren hat. Ein Tier kann sich die Folgen seines Tuns ja nicht vorstellen, kann seine Handlungs- und Urteilsfähigkeit aufgeben. Es versteht unsere Sprache nicht. Ich gebe mich nicht als Instrument, sondern als fühlender Mensch zu erkennen. »You're the best listener that I've ever met, You're my best friend. So don't be surprised, I couldn't help it, It's all your fault.« Was sie liebt, ist das empathische Nachdenken über die Welt. Ihr Zuhause ist die mit anderen geteilte Welt, an die sie glaubt, und sie fühlt sich allein, wenn die Herzlosigkeit um sich greift, die realitätsfern und gedankenlos ist. Wir haben uns viel erzählt. Du greifst nach dem, was du schon gehört hast. Oh ich bin froh, dass es dich gibt, so kannst du mir die Welt erklären. Der Zusammenhang sei lustig doch dafür bin ich zu dumm. Gut, dass die Seele sich auch selbst Gesellschaft leisten, auch mit sich selbst sprechen kann. Hold me. Touch me. Dein Körper erfährt nicht die Welt, er schützt dich vor ihr. Er ist alles, was du hast. Only decoration, ohne innere Erfahrung. Wenn du Hände berührst, liegt's am Nagellack, wenn du über Lippen fährst, war es der Lippenstift. Meine Haut ist weich aber dein Herz ist hart. Es ist so leicht, mir zu vertrauen, mein Freund, und du sagst gar nicht lauf, weil du es nicht bist. Ein Ungleichgewicht. »Love thy neighbour like you love thyself, Is that where the actual problem's lying« You say, you like me like a dog. Wir sagen Sachen, und meinen Sachen so. Welcome to the world of human beings, I hope you liked it. Du würdest gerne Liebe machen, doch du weißt nicht, wie es geht. Ich setze alles, weil ich verlieren will. Und denke nicht daran, dass es weh tut. I am not okay, 'cause I've seen what happens. Du sagst, du wirst dich nicht ändern. Das hast du schon, vita activa, und auch wenn ein Tier nicht handelt, wir wissen beide, wie es endet, wenn ich den Ereignissen keine Bedeutung gebe, denn du wirst es nicht tun. Du hast einen anderen Menschen berührt und ich hab alles gespürt. Plötzlich war ich wieder mehr wert, hast mir erklärt, dass du nicht gut für mich bist, mir meine eigenen Geschichten aufgetischt. So bin ich dir und deinen Händen entwischt. Es ging nie darum, die Kontrolle zu verlieren. Nicht für dich.
»Klar hab ich lust dich anzufassen, Laß es uns lieber bleiben lassen, Scheiß auf die Moral, Aber mir ist nicht alles scheißegal.«
Wir sollten frei sein, bewusst sein. Aber es ist roh, weil wir roh sind. Es ist sinnlich, weil die Natur es ist. Wenn die Quellen der Lust für Menschen und für Hunde genau die selben wären, müsste die Lebensregel, die für die einen gut genug ist, auch für die anderen gut genug sein. Es ist falsch und seltsam. Alles ist seltsam. Neben all den Dingen, die ich Liebe, die Essenz der menschlichen Natur. »Jetzt existiert auf unseren Planet kein einziges, fühlendes Lebewesen mehr. Nein? Hier haben wir’s ja, ein zufriedenes, verblödetes, willenloses Geschöpf. Seltsam.« »Anyone can get love, Anyone can get laid, You know you're home when you find the ones who stay, The only thing I can see, The only real guarantee, Whenever I catch a knowing smile, yeah, They're the ones make you trust in the universe, When I'm lost and I'm left and it's getting worse, They're the ones I know will get me by, We are all strange, It ain't never ever ever gonna change«
»Leave all your love and your longing behind, You can't carry it with you if you want to survive, The dog days are over, The dog days are done, Can you hear the horses? 'Cause here they come.«
Es ist so leicht, dir zu vertrauen. »Wherever there is an unfortunate, God sends a dog.« Warum vertraust du mir? »As far as I can tell, they only have one flaw: they trust humans.« »Let me become an animal, Let me become an animal, 'Cause when you are an animal, You lose control« Ich bin nicht dein Hund. Und du nicht der Erste, der Angst vor Pferden hat. Es gibt Kräfte auf der Welt, denen du dich nicht stellen willst, so you better run. Es gibt nur eine Intention, eine große Geste, eine Wahrheit, die in uns lebt. Eine, die gelebt werden will. Unbedingt, ich geb alles zu. Was passiert, weiß hier niemand, ganz egal, ob und wer wir sind. »Schau her, bald bin ich nichts und das, was dann bleibt, ist deine Wenigkeit.« Wo keine Erfahrung ist, ist auch kein Gefühl. Wie gelangweilt kann man sein?
»Sag, bist du einer von uns [Menschen]? Bist du einer von vielen? Hast du manchmal Angst, Angst, zu genießen?« Lernen, zu verlieren, ja. Zu Verlierern werden. Hast du manchmal Angst? Ja, ich hab manchmal Angst – das kann nur der Mensch. Und du solltest es besser wissen. »I thought you were someone to trust, But no, you've been showing me, You're the best that I've ever had, Or you're the best lie I've never heard, Do you need me to spell it out loud? You screwed it up plot twist, moved on, To play games like a wannabe, Tough luck, you're kidding yourself, I-I-I-I don't want it, I-I-I-I don't want it«
When a human strokes your skin, That is when you let them in. You feel nothing. So don't ever touch me like this again. If I don't feel it, I don't fake it.
Wie leicht alles aus den Fugen gerät, wenn wir allein sind, wie undurchdringlich und übermächtig es wirkt, wenn es keinen Zusammenhang gibt, zwischen uns, in unserer Geschichte. Zum Glück teilen wir Menschen uns diese Welt. Und dann wird das, was uns in die Luft sprengt, zu dem, was uns lebendig macht. Part of your World. But not part of your story. Just emotions.
»There are more hearts pumping like your own, Don't you dare to hurt mine. If you can break in there, you break it everywhere, If you can break things there, you can break them anywhere, And all the gloomy hours alone, And all the tiny holes in your soul, Beautiful soul, beautiful soul«
Jetzt sitz ich hier, im Kegel der Scheinwerfer, gläserne Seele, wer will den ersten Stein werfen. Du sitzt mir gegenüber, ich schaue nach vorne, und sehe Gestern. Ein Wesen, ohne emotionale oder spirituelle Bedürfnisse, keine Gefühle, und wenn doch, Twist in My Sobriety, du bleibst dir treu, selbst wenn es deine Seele frisst. I will not be degraded into your world. Du tust mir weh, du tust so weh, doch nur für den Moment. »Nur wenige Menschen würden darein einwilligen, sich in eines der niederen Tiere verwandeln zu lassen, wenn man ihnen verspräche, daß sie die Befriedigung des Tiers im vollen Umfange auskosten dürften. Kein intelligenter Mensch möchte ein Narr, kein gebildeter Mensch ein Dummkopf, keiner, der feinfühlig und gewissenhaft ist, selbstsüchtig und niederträchtig sein – auch wenn sie überzeugt wären, daß der Narr, der Dummkopf oder der Schurke mit seinem Schicksal zufriedener ist als sie mit dem ihren. Das, was sie vor ihm voraushaben, würden sie auch für die vollständigste Erfüllung all der Wünsche nicht aufgeben, die sie mit ihm gemeinsam haben. Sollte ihnen dies doch einmal in den Sinn kommen, dann nur in Fällen äußersten Unglücks, in denen sie bereit sind, fast jedes andere Schicksal in Kauf zu nehmen, wie wenig sie sich auch von ihm versprechen, nur um dem ihren zu entgehen. Ein höher begabtes Wesen verlangt mehr zu seinem Glück, ist wohl auch größeren Leidens fähig und ihm sicherlich in höherem Maße ausgesetzt als ein niedrigeres Wesen; aber trotz dieser Gefährdungen wird es niemals in jene Daseinsweise absinken wollen, die es als niedriger empfindet. Wir mögen dieses Widerstreben erklären, wie wir wollen: wir mögen es dem Stolz zuschreiben – einem Begriff, mit dem man einige der am meisten und einige der am wenigsten schätzenswerten Gefühle, deren die Menschen fähig sind, bezeichnet; wir mögen es der Freiheitsliebe und dem Streben nach Unabhängigkeit zuschreiben, woran die Stoiker appelliert und worin sie eines der wirksamsten Mittel gefunden haben, die Menschen zu diesem Widerstreben zu erziehen; der Liebe zur Macht und zur begeisterten Erregtheit, die beide darin enthalten sind. Aber am zutreffendsten wird es als ein Gefühl der Würde beschrieben, das allen Menschen in der einen oder anderen Weise und im ungefähren Verhältnis zu ihren höheren Anlagen zu eigen ist und das für die, bei denen es besonders stark ausgeprägt ist, einen so entscheidenden Teil ihres Glücks ausmacht, daß sie nichts, was mit ihm unvereinbar ist, länger als nur einen Augenblick lang zu begehren imstande sind.« Wir sind keine Menschen, haben keine Intention, kein Innenleben, dies ist keine Zärtlichkeit, der Versuch ist keiner. Ein falsches Spiel im richtigen Leben, wertet alle Werte und Ordnungskategorien um, als wäre es richtig, um der Verantwortung auszuweichen für das, wovon er lebt. Keine Schandtat wird dadurch besser, dass sie sich als solche erklärt. Deine Ideologie ist banal, sie dient nur deinen Interessen, sie ist eine, die jede Kategorie nutzt, um dem Prinzip der Verantwortung zu entkommen. Eine, der ich mich nicht fügen werde. Es ist banal, und niemals ein Versehen.
»I let it burn,You're no longer my concern, Faces from my past return, Another lesson yet to learn« The dog days are over, the dog days are done.
»So zähmte der kleine Prinz den Fuchs. Und als die Stunde des Abschieds nahte: ›Ach!‹ sagte des Fuchs … ›ich werde weinen.‹ ›Das ist deine Schuld‹, sagte der kleine Prinz, ›ich wünschte dir nichts Schlechtes, aber du wolltest ja, dass ich dich zähme …‹«
*Mit Lyrics von Alanis Morissette, John Stuart Mill, Jean-Paul Sartre, Dino Brandão, Jeremias, Faber, Aurora, Sophie Hunger, Götz Widmann, DasNichts, LP, Florence + the Machine, Lamartine, Luc Besson, Provinz, Sigrid, Me and my Drummer, Billie Eilish und Antoine de Saint-Exupéry