lumine purpureo

Weißt du eigentlich, wie verloren ich bin, wenn ich in deine Augen sehe? Wie ein Sog ziehen sie mich tief in deine Seele.

Ich weiß nicht warum, aber ich hatte sie glühend in Erinnerung. Ich habe versucht, dieses Glühen in fremden Augen wiederzufinden und wenn ich glaubte, es zu erkennen, wusste ich doch immer, wo es herkam. Hätte ich dir damals wirklich in die Augen gesehen, wäre ich verbrannt. Alles loderte und bewegte sich in ihnen, die ganz wund gewacht waren und ich wusste nicht, ob ich träumte oder wach war. Und selbst wenn ich nicht hinsah, so strömte immer noch die quälende Glut und ich konnte den Puls fühlen, ich konnte den Riss des Lebendigen sehen.

Kann jemand mit so viel Schönheit umgehen?

Verzweifelt ist wohl das richtige Wort, es beschreibt, wie ausgesucht das alles gewesen ist, mit aller Kraft ausweglos, und es blieb, es blieb hartnäckig.

Ich kann es nicht ganz genau sagen, denn ich konnte ja nicht hinsehen, doch ich glaube, sie sind größer geworden, deine Augen. Vielleicht ist es aber auch nur so, weil ich offener und weniger gefangen bin. Und es überrascht mich. Es trifft mich heute stärker als früher. Aus dem glühenden Vulkan ist ein milder Sommerabend geworden, Sommersprossen, die ich vorher nie gesehen habe, Bernsteinlicht in lächelnden Augenwinkeln und weiche, hellbraune Zuflucht vor dem gleißenden, weißen Licht und den tiefen, schwarzen Schatten. Die Sonne geht unter und es ist Zeit, nach Hause zu gehen. Doch wir sind schon zu Hause.

Lumine purpureo. Glück ist ein Moment.

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hey, little girl (gone)

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die grausamkeit des lichts