rosenkrieg
Wozu sind die Dornen gut? Welchen Zweck haben die Dornen? Ganz blass vor Zorn, rot vor Wut, unerbittlich ist sie, will nicht aufgeben, wie ein Kind. Ist es denn nicht ernsthaft, wenn man versucht zu begreifen, warum eine Rose sich so viel Mühe gibt, Dornen hervorzubringen, die zu nichts nütze sind?
Und sie konnte nichts mehr sagen, nur noch weinen. Sie hatte seine belanglosen Worte ernst genommen und war sehr unglücklich geworden. Hätte sie ihm nicht zuhören dürfen? Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Hätte sie hinter den armseligen Tricks seine Zärtlichkeit erraten sollen?
»Ich war dumm«, sagte er schließlich. »Aber ja, ich liebe dich, sagte er, du konntest es nicht wissen, es war mein Fehler. Doch das ist unwichtig. Aber du warst genauso dumm wie ich.« Er wollte nicht, dass sie ihn weinen sähe. Er ist eine so stolze Blume. Ich liebe ihn, er ist so schwach, so einfältig, Dornen, die nichts nutzen, um sich gegen die Welt zu verteidigen. Das Wichtigste ist unsichtbar. Also hat er es auch nicht gesagt.
Ich weiß noch, wie wir in einem Geschäft nach einem Glas suchten, weil ich doch verantwortlich für diese Rose bin. Meine Treue zu einer Blume, die ich umschließe, die in mir leuchtet wie die Flamme eines Lichts, etwas, das mich zerbrechlich macht. Man muss diese Lichter gut beschützen, denn ein Windstoß kann sie auslöschen. Ich habe diese Rose, die er mir geschenkt hat, nie wieder gefunden. Er sagte, bewahre sie nicht auf, ich schenke dir immer wieder eine neue. Immer wieder schön, wird immer schlimmer, wenn du gehst. Sie wird weinen, er wird sagen, er kommt doch wieder. Beide blind. Jeder auf seine Weise Schisser. Erst war sie rot, intensiv, dann war sie verloren, irgendwo. Ich habe noch lange nach ihr gesucht. Dann war sie gelb, irgendwer hat sie achtlos weggeworfen. Weil die Zeit rasend schnell alles verändern kann. Niemals, irgendwann, jederzeit, lass ich dich gehen.
Wir sollten jeden Tag, jeden Moment zu schätzen wissen, tief, nicht irgendwie, nicht achtlos und dumm sein. Weil es morgen nur vielleicht gibt, es nicht egal ist.
»Quand on est tellement triste, on aime les couchers de soleil« »Vertrauen ist gut, Kontrolle für Besserwisser.«
*Mit Lyrics von Antoine de Saint-Exupéry und AnnenMayKantereit